Personalmangel erhöht Risiko auf Intensivstationen

12.07.12:

Werden auf Intensivstationen zu wenig Pflegekräfte eingesetzt, steigt das Risiko für die Patienten. Das ist ein Ergebnis des heute vorgestellten Pflege-Thermometers 2012. Für die Untersuchung hat das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) bundesweit 535 Leitungskräfte von Intensivstationen zur Personalausstattung, Patientenversorgung, Patientensicherheit und zum Aufgabenbereich der Intensivpflege befragt. „Wir waren schon überrascht, wie häufig kritische Zwischenfälle beschrieben worden sind“, sagte Projektleiter Michael Isfort. Das Ausmaß sei erschreckend. Flächendeckend seien in der Untersuchung Probleme identifiziert worden, die sich vermeiden ließen, wenn die Empfehlungen der Fachgesellschaften zur Ausstattung mit Fachpersonal und technischem Gerät konsequent umgesetzt würden. Mängel ließen sich zudem auch in der Angehörigenbetreuung und der psychosozialen Begleitung der Patienten ausmachen sowie der Überwachung von verwirrten Patienten, der Mobilisierung und der Unterstützung der Nahrungsaufnahme. Selbst bei Medikamentengaben und Hygienemaßnahmen oder Verbandswechseln seien es jeweils etwas mehr als die Hälfte der Beefragten, die Fehler innerhalb der letzten sieben Arbeitstage nicht ausschließen konnten. Darüber hinaus sei in der Studie nachgewiesen worden, dass die Fehlerquote besonders dort hoch eingeschätzt werde, wo eine Pflegekraft drei statt zwei Patienten zu betreuen habe. Dabei nehme die Arbeitsbelastung auch auf den Intensivstationen mit jährlich steigenden Fallzahlen weiter zu, während die Personalausstattung hinterher hinke. Jede zweite befragte Leitungskraft stellt laut Studie eine Zunahme an ernsthaften und längerfristigen Erkrankungen bei den Mitarbeitern fest. Entsprechend legten Krankheitsdauer, Krankheitshäufigkeit und kurzfristige Krankheitswiederholung in den vergangenen beiden Jahren deutlich zu.

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