GKV-HIS Zahlen veröffentlicht 7,6 Prozent weniger Heilmittel- Verordnungen

GKV-HIS Zahlen veröffentlicht

7,6 Prozent weniger Heilmittel- Verordnungen

Heilmittel sind im 1. Quartal 2013 deutlich weniger verordnet worden als im Vorjahr. Weniger Verordnungen (-7,6%), weniger Behandlungen (-4,7%), weniger Umsatz (-3,6%) und höhere Zuzahlungen für die Patienten (+3,5%): Diese Ergebnisse liefert das Heilmittel-Informationssystem der GKV für das erste Quartal 2013.

 

Eigentlich gibt es keinen Grund, warum im 1. Quartal 2013 weniger Heilmittel verordnet wurden. Heilmittelregresse sind weitgehend ausgesetzt, bundesweite Praxisbesonderheiten und langfristiger Heilmittelbedarf eröffnen Raum für extrabudgetäre Verordnungen und mindern zusätzlich den Regressdruck der Ärzte. DieKrankenkassen verfügen zudem über milliardenschwere Rücklagen!

Und trotzdem ist das 1. Quartal 2013 das schlechteste Quartal der letzten zwei Jahre. Das fängt bei erheblichen Umsatzrückgängen an, führt über einen spürbaren Rückgang der Verordnungen zu deutlich weniger Behandlungen und zwingt Patienten gleichzeitig dazu, mehr Zuzahlung leisten zu müssen.

Umsatzrückgänge von 8,2% müssen die Physiotherapeuten hinnehmen, immerhin 2,5% Rückgang die Logopäden. Ergotherapeuten wachsen ganz leicht um 0,9% und Podologen gewinnen 7,4%. Das summiert sich zu einem Umsatzrückgang von mehr als 45 Millionen Euro!

Verordnungsblätter sind bei den Logopäden um 6,7% zurückgegangen, bei den Physiotherapeuten um 6,5% und bei den Ergotherapeuten immerhin noch um 3,5%. Nur die Podologen können sich über einen Zuwachs von 3,9% freuen. Insgesamt sind im 1. Quartal 664.463 weniger Verordnungsblätter ausgestellt worden als im Vorjahreszeitraum.

Weniger Verordnungsblätter bedeuten auch weniger Behandlungen: In der Physiotherapie wurden 5% weniger Behandlungen abgegeben, in der Logopädie 4,7% weniger und in der Ergotherapie waren es noch 1,4% weniger Behandlungseinheiten als im Vorjahr. Die Podologen legen bei den Behandlungen um 3.9% zu. Trotzdem gab es im 1. Quartal 2013 3,3 Millionen Behandlungseinheiten Therapie weniger als im Vorjahr.

Eine deutliche Zunahme konnten dagegen die Patienten verspüren. Denn die Zuzahlungen haben im 1. Quartal 2013 um 3,5% zugenommen. Das entspricht einer Summe von mehr als vier Millionen Euro.

Auch die Heilmittel-Hitliste (umsatzstärkste Heilmittelleistungen) bildet diesen Behandlungsrückgang ab: Die Krankengymnastische Einzelbehandlung auf Platz eins wurde im 1. Quartal mehr als 1,1 Millionen mal weniger erbracht als im Vorjahreszeitraum (-4,4%). Ergotherapie (sensorisch/perzeptiv) landet auf Platz zwei und wurde 145.511-mal weniger erbracht (-4,5%). Logopädie (45 Min.) auf Platz drei wurde nahezu 136.000-mal weniger erbracht (-4,3%) als im Vorjahreszeitraum.

 



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