Fussek hält Schlecker-Frauen für Pflege geeignet

15.06.2012

Der Sozialpädagoge und Pflegekritiker Claus Fussek hat sich für die Umschulung von ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen zu Altenpflegekräften ausgesprochen. Mit ihrer Lebenserfahrung und der Verantwortung, die sie in den Filialen getragen hätten, verstehe er nicht, warum ein Wechsel nicht infrage kommen sollte. Zudem könne auch die Pflege insgesamt davon profitieren, weil viele der ehemaligen Schleckerbeschäftigten gelernt hätten, für ihre Rechte zu kämpfen und sich stärker gewerkschaftlich zu organisieren. „Die wissen, wie das ist, wenn man während der Arbeit keine Zeit hat, auf die Toilette zu gehen“, sagte Fussek der „Süddeutschen Zeitung“. Grundsätzlich sieht Fussek kein Problem in der Umschulung von Menschen aus anderen Bereichen. Gegenüber der Zeitung kritisierte er vielmehr, dass heute zu viele Menschen in der Pflege arbeiteten, „die in einem Tierpark keine Anstellung finden würden“. Gebraucht würden sozial kompetente, verantwortungsbewusste, freundliche und höfliche Menschen, was aber bei vielen nicht der Fall sei, weil Fachkräften fehlten, an Altenpflegeschulen wegen des Personalmangels praktisch jeder Bewerber genommen würde und auch von den Jobcentern Leute geschickt würden, die als allerletztes in die Altenpflege gehörten. Zusätzlich würden von Politik und Arbeitgebern noch ausländische Pflegende geholt, ohne kulturelle und sprachliche Probleme zu berücksichtigen.

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