14.11.2011
Dem Prinzip der Reziprozität folgend, schlägt die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ) vor, durch ein Bonus-Malus-Punktessystem einen Anreiz für Organspende zu schaffen.
Die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ) befürwortet bei der Organspende die so genannte Entscheidungslösung, auf die sich die Gesundheitsminister der Bundesländer geeinigt haben. Um ein höheres Spendenaufkommen zu erzielen, seien allerdings wichtige Ergänzungen notwendig.
(GT)"Die Entscheidungslösung allein wird nicht dazu führen, dass mehr Menschen sich als Spender zur Verfügung stellen", sagt Friedrich Breyer vom Vorstand der DGGÖ. Er kritisiert, dass es für die Bürger keinen Anreiz dafür gebe, ihre Organe zu spenden.
Dem möchte die DGGÖ durch ein Bonus-Malus-System begegnen. Diejenigen, die selbst zum Spenden bereit sind, sollen einen Bonus bekommen, falls sie selbst erkranken und ein Spenderorgan benötigen. Damit rücken sie auf der Warteliste für Transplantationen weiter nach oben. Umgekehrt erhalten Personen, die eine Entnahme nach ihrem Tod ablehnen, einen Malus und werden bei einer notwendigen Transplantation erst später berücksichtigt. Diejenigen, die erst ihre Bereitschaft zur Organspende bekunden, wenn sie selbst eine Transplantation benötigen, müssten eine Wartezeit in Kauf nehmen, so die Idee. "Diese Regel der Reziprozität, also der Gegenseitigkeit, wird dazu führen, dass sich die Bürger bei ihrer Entscheidung auch in die Rolle eines potenziellen Empfängers versetzen", hofft Breyer.
Kompletter Artikel: DGGÖ: Anreize bei Organspende notwendig