Lob und Kritik für Bahrs Zuwanderungsvorstoß

25.04.2012:

Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP) hat für seine Absichtserklärung, ausländischen Pflegekräften die Zuwanderung nach Deutschland weiter zu erleichtern, Unterstützung vom Koalitionspartner CSU erhalten. Landesgruppenchefin Gerad Hasselfeldt sagte der „Financial Times Deutschland“ (FTD). „wir müssen uns diesem Anliegen widmen“. Bahrs Vorschlag, die Mindesteinkommensgrenze von derzeit 45.000 Euro noch weiter zu reduzieren, müsse geprüft werden. Auch die Arbeitgeber in der Pflegebranche begrüßten Bahrs Initiative. Kritik gab es vom Pro Pflege Selbsthilfenetzwerk. Den seit Jahren herrschenden Pflegenotstand in Deutschland mit dem Ruf nach ausländischen Pflegekräften zu begegnen, sei nicht zielführend, sagte der Pflegedozent und Vorsitzende des Selbsthilfenetzwerks Werner Schell heute in Neuss. Stattdessen bedürfe es eines ausreichenden und verbesserten Stellenschlüssels, um die regelrechte Berufsflucht der vergangenen Jahre wegen Krankheit und ungünstiger Arbeitsbedingungen abzustellen und den Notstand zu beheben. Auch müssten den „Politiker-Worthülsen“ von Wertschätzung und Anerkennung pflegerischer Arbeit endlich Taten folgen. „Insoweit sind die Parlamente und die Arbeitgeber gefordert“, sagte Schell. Wertschätzung und Anerkennung erforderten erheblich verbesserte Arbeitsbedingungen und höhere Vergütungen, wofür im Zweifel alle tiefer in die Tasche greifen müssten. Die gerade von Arbeitgebern immer wieder vorgetragenen Forderungen nach mehr Zuwanderung seien dagegen „offensichtlich den Absichten geschuldet, die Pflege möglichst ‚billig zu halten‘. Genau das brauchen wir nicht“, sagte Schell. 

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