Berlin

Montag, 9 September 2013 Berlin – Angesichts der jüngsten Äußerungen der SPD-Bundestagsabgeordneten Marlies Volkmer zur Einführung einer Bürgerversicherung hat der NAV-Virchow-Bund vor den damit verbundenen Nachteilen gewarnt. Die Interessenvertretung der niederge­lassenen Ärzte sieht durch die sozialdemokratischen Pläne den freien Arztberuf gefährdet.

„Kommt die Bürgerversicherung, wie sie die SPD will, wird der erste Schritt eine Vereinheitlichung der Gebührenordnungen sein. Den Versprechungen, dass es eine Konvergenzphase geben wird, ist kein Glauben zu schenken“, verwies Bundes­vorsitzender Dirk Heinrich. Im Interview mit dem Ärztenachrichtendienst ÄND hatte Volkmer für die Einführung einer Bürgerversicherung geworben.

 

Erster Schritt dabei wäre die Einführung einer einheitlichen Honorarordnung, deren Ausgestaltung  eine unabhängige Einrichtung übernehmen solle.  „Ein Wesenselement der Freiberuflichkeit ist aber die eigenständige Festlegung der Vergütung“, kritisierte Heinrich. Zudem müsste die neue Gebührenordnung  bei Abschaffung der privaten Kranken­ver­si­che­rung in ihrer heutigen Form rund 25 Prozent Einnahmeausfälle kompen­sieren. „Daran glaubt kein niedergelassener Arzt“, so der Verbandsvorsitzende.

Das Interview offenbare darüber hinaus die langfristigen Ziele der sozialdemokratischen Gesundheitspolitik: „Die SPD will das Gesundheitswesen Schritt für Schritt vereinheit­lichen und die ambulante Versorgung an die Kliniken heranführen“, verdeutlichte Hein­rich. Das werde den Bürgern als Gerechtigkeit verkauft, sei aber nichts anderes als die Zerstörung der wohnortnahen ambulanten Versorgungsstrukturen. © hil/aerzteblatt.de



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